Generelle Infos zur Abstimmung DPF / kein DPF

 

Bei Fahrzeugen ohne DPF ab Werk wird viel zusätzlicher Ladedruck (Frischluft) verwendet um bei Volllast mit ~ AFR 20 bis 22 zu fahren und damit keinen sichtbaren Ruß zu haben.

Fahrzeuge mit DPF ab Werk werden in der Regel etwas fetter (AFR ~ 18) abgestimmt, d.h. man hätte dort mit ausgebautem DPF bei Volllast einen leichten, dauerhaft sichtbaren Rußschleier der aber eher hellgrau als schwarz ausschaut. Hier spart man sich den zusätzlichen Ladedruck für die 100 %ige Rußfreiheit da, dank DPF, nicht nötig.

Weniger Ladedruck bedeutet automatisch weniger Abgasgegendruck da die VTG-Schaufeln bei weniger Ladedruckanforderung etwas weiter geöffnet sind was letztlich wieder minimal Leistung bringt und so den Leistungsverlust durch den zusätzlichen Gegendruck des DPF mehr oder weniger egalisiert.

 

 

Aufrüstung eines Euro 3 Fahrzeuges mit Nachrüst-DPF

 

Ein Nachrüst-DPF ist, zumindest beim PKW, ein sogenannter "offener" Partikelfilter ohne aktive Regeneration, ohne Differenzdrucksensoren und ohne AGT-Sensor (AGT = Abgastemperatur). D.h. der Motor regeneriert den Filter nicht indem er per Nacheinspritzung oder zusätzlicher Einspritzdüse vorm Filter Diesel in selbigen jagt und so die Temperatur im DPF nach oben treibt damit der Ruß abbrennt.

Beim offenen DPF, welcher auch deutlich grobmaschiger ist, wird der Ruß rein durch die Abgastemperaturen bei höherer Last verbrannt. Hier kommt es ganz selten vor dass dieser, trotz gröberer Auslegung, "verstopft". Meistens passiert dies nur wenn das Fahrzeug ausschließlich im Stadtverkehr mit entsprechend geringem Lastmoment und damit niedrigen Abgastemperaturen und Ladedrücken gefahren wird. In dem Falle hilft eine zügige Fahrt von z.B. 30 km mit konstanten 160 km/h auf der Autobahn aber bereits wieder aus damit er sich freibrennt.

 

Eine Aufrüstung eines Euro 3 Fahrzeuges wie z.B. eines Opel Omega B 2.2 DTI oder 2.5 DTI mit einem Partikelfilter verbessert nur die Partikel-Minderungsstufe (PM) so dass das Fahrzeug danach statt einer gelben eine grüne Plakette erhält. Die Abgasnorm selber (Euro 3) bleibt bestehen so dass entsprechend auch die Höhe der KFZ-Steuer gleich bleibt.

Häufig hört oder liest man "Ich habe einen DPF nachgerüstet und jetzt Euro 4" was schlichtweg falsch ist! Eine nachträgliche Umschlüsselung auf eine höhere Euro-Norm ist nicht möglich wenn das Fahrzeug nicht schon von Werk aus vollständig diese höhere Euro-Norm erfüllte.

 

Braucht ein Diesel nicht Euro 4 für die grüne Plakette?
 
Nein, nicht bei nachgerüstetem DPF. Nur Neuzulassungen neuer Fahrzeugtypen mussten Euro 4 besitzen damit sie "Grün" bekamen. Auch dort war es aber egal ob sie einen DPF hatten oder nicht. Einige Hersteller wie Toyota oder Honda erreichten Euro 4 rein durch innermotorische Verbesserungen so dass dort schlichtweg kein DPF benötigt wurde. Erst ab Euro 5 war der DPF quasi zwingend da die noch geringeren Grenzwerte nicht mehr ohne Partikelfilter zu erfüllen waren.

BMW hat z.B. in den letzten Produktionsjahren die E46 330d/cd/xd mit 204 PS direkt ab Werk mit Euro 3 + Nachrüst-DPF ausgeliefert um die Fahrzeuge mit grüner Plakette und "tauglich für Umweltzonen" verkaufen zu können. Da es den Motor und das Fahrzeug so schon vorher gab, entfiel hier die Bedingung "Euro 4".

 

 

 

Nachgerüsteter DPF: Ist die Ölsorte auch hier so wichtig wie bei einem Fahrzeug mit DPF ab Werk?

 

Nein, die offenen Nachrüstfilter sind, wie weiter oben schon erwähnt, deutlich "gröber" und Mehranteile von Sulfatasche durch die Verbrennung von höher legiertem Öl setzen ihn nicht zu. Wenn der Motor nicht gerade 1 Liter Öl auf 1000 km verbraucht, kann man hier also das bisherige Öl problemlos weiterfahren.

Ansonsten, wenn es eine Empfehlung sein darf, Mobil 1 FS 0W40 oder Mobil 1 ESP 0W40. Das ESP wäre hier sogar ein Partikelfiltertaugliches Öl (bei aktiv regenerierenden DPF ab Euro 4) wenn man, unbegründet, Angst um den Nachrüst-DPF hat.