Gedenksekunde beim Dieselmotor
Zuerst informativ, beim Diesel gibt es keine "Anreicherung" oder "Volllastanfettung" wie beim Benziner wenn man das Pedal voll durchdrückt. Das Gaspedalkennfeld besteht aus Kraftstoffmengen von 0 bis zur maximalen festgelegten Menge über den 0-100 % Pedalbereich und die Drehzahlen von 0 bis 5000 U/Min. D.h. man drückt das Pedal z.B. 50% durch bei 2500 U/Min. und da steht "43,20". Das sind je nach Steuergerät mg/Hub beim 2.0 / 2.2 DTI, beim 2.5 DTI sind es mm³/Hub. Das ist quasi die "Wunschkraftstoffmenge" des Fahrers.
Danach werden diverse Schutzkennfelder abgeprüft ob dort etwas dagegen spricht diese Menge jetzt einzuspritzen. Falls nicht, geht es zum "Volllastkennfeld". Dort steht die maximal erlaubte Menge drin die er (bei Volllast) verwenden darf. Ist die Menge niedriger oder gleich, passt auch das.
Und dann endet man beim "Rauchbegrenzer-Kennfeld". Ein Kennfeld wo einfach gesagt drin steht, bei welcher Drehzahl und gemessener Luftmasse er maximal welche Kraftstoffmenge einspritzen darf da es sonst rußen würde. Ist der zur aktuell gemessenen Luftmasse hinterlegte Kraftstoffwert im Rauchbegrenzer gleich oder größer als die neue Wunschmenge, gibt er die Einspritzung frei und der Diesel wird eingespritzt. Falls nicht, gibt es nur einen Bruchteil der Kraftstoffmenge und er wartet er bis der Lader soweit hochgespoolt hat (Ladedruck aufgebaut hat) bis die nötige Luftmasse verfügbar ist um die volle Menge einzuspritzen.
Das ist der Grund wieso man beim Diesel, vor allem im Vergleich zum Benziner mit Drosselklappe + Bowdenzug, immer eine Verzögerung spürt bis er richtig loszieht, vor allem wenn man vorher noch kurz vom Gas geht, man im Schubbetrieb rollt (Ladedruck und damit Luftmasse komplett weg) und man dann voll drauf tritt. Dann dauert es teilweise fast eine ganze Sekunde bis sich spürbar was tut weil er eben auf den Lader wartet dass dieser wieder Druck aufbaut und die nötige Luftmasse für die gewünschte Kraftstoffmenge liefert.